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Deggna – mit´m Leirakiebl

Wie kam es zu einer Häsgruppe ?

In früherer Zeit bis Mitte der 70er Jahre war Deggingen eine Fasnetshochburg. Vor allem am „Gombiga Doschdeg“ ging man in Deggna „ge-maschgra“ (d.h. verkleidet von Wirtshaus zu Wirtshaus). Deggingen hatte einen Fasnetsverein mit Elferrat und Zeitenweise sogar einen Fasnetsumzug. Anfang der 80er Jahr fiel das „Maschgra“ dem Kneipensterben und dem Kommerz zum Opfer. Übrig blieb die Veranstaltung am Gombiga Doschdeg in der Turnhalle, welche aber eher jüngeres Publikum anspricht.

Zu Ende der Fasnetssaison 1999/2000 beschlossen einige junge Leute die Tradition wieder aufleben zu lassen und einen Fasnetsverein in Form einer Häsgruppe zu gründen.

Wie entstand der Name „Deggner Leirakiebl“ ?

Da der Verein an die Tradition anknüpfen wollte, war klar, dass es ein Name sein musste, welcher eng mit der Geschichte Deggingens verbunden ist. Ältere Degginger Einwohner lieferten hier, wie so oft, wichtige Hinweise.
Die „Deggner“ wurden von den Einwohnern der Nachbargemeinden in früherer Zeit „Leirakiebl“ genannt, da sie beim Sprechen „leierten“, d.h. monoton sprachen und gern auch mal „Einen hoben“, was dann den Effekt des „Leierns“ noch verstärkte. Auch sagte man den Deggingern nach, dass sie bereits Gesagtes öfters wiederholten. Daher also der Name „Leirakiebl“.
Dieser Name findet sich auch in einem Spruch wieder, den Degginger Schulkinder früher auswendig lernen mussten. In diesem Spruch werden die Orte des „Goißatäles“ und deren Einwohner – nicht immer unbedingt schmeichelhaft charakterisiert. Selbstverständlich ist es nun der Wahlspruch der „Deggner Leirakiebl“ und genau so selbstverständlich kann ihn auch jedes Mitglied auswendig.

Wiesastoig   – a schena Schdadt
Mühlhausa   – mit em Maltersack
Gauschba    – leit em Grond
Ditzabach    – hot baise Hond
Deggna       – mit em Leirakiebl
Reichabach  – dr Deckl driebr
Hausa          – mit em Riebaloch
Ond weidr na isch’s Deiflsloch !
Kopf 2_klein

 

Was stellt das Häs dar ?

Das Häs besteht aus einem grünen Baurenkittel, einer schwarzen Kniebundhose und einem breitkrempigen, schwarzen Filzhut. Des weiteren gehört eine grobgeschnitzte Holzmaske zum Häs, wobei keine Maske der anderen gleicht.
Das Häs stellt also einen schwäbischen Bauern dar. Auch hier ist die Anlehnung an die Tradition unverkennbar, hielten sich doch die Menschen im „Goißatäle“ früher Ziegen und Kühe um ihr karges Einkommen zu verbessern.
Die Leirakiebl führen bei Umzügen stets ihren „Kiebl“ sprich Eimer mit. Dieser erinnert an ein weiteres wichtiges Utensil einer damals stark vertretenen Kaste in Deggingen, nämlich an den „Leirakiebl der Gipser“. Er besteht aus einem Eimer mit fest integriertem Rührbesen, der zur Speisherstellung diente und bei dieser Aktivität wohl auch leierte.

 

Was hat die Gruppe bisher unternommen und wie geht es weiter?

Da die Deggner Leirakiebl im Moment eine eher kleine Häsgruppe sind (ca. 45 aktive Mitglieder), ist es umso beachtlicher, dass sie bereits im zweiten Jahr nach ihrer Gründung eine Narrentaufe samt Narrenmesse auf die Beine gestellt haben. Die Gruppe hat in der Saison 2001/2002 an mehreren Umzügen, vorwiegend in benachbarten Orten teilgenommen.
Ein Ziel des Vereines ist es noch mehr aktive Mitglieder zu gewinnen und auch an größeren und bekannteren Umzügen teilzunehmen. Selbstverständlich sind auch passive Mitglieder jederzeit herzlich willkommen.
Hauptziel ist es natürlich und wird es immer sein, die Degginger Vergangenheit und die Tradition der Degginger zu pflegen, in dem wir sie im positiven Sinne in aller Köpfe am Leben erhalten.
Die Deggner Leirakiebl hoffen, dass sie bald über die Grenzen der Region hinaus bekannt sind und dass die Zuschauer der Umzüge ihre Rufe „Leira“ mit einem kräftigen „Kiebl“ beantworten.

Ein dreifach kräftiges:

Leira – Kiebl
Leira – Kiebl
Leira – Kiebl